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Hochtouren Bernina Gruppe

, Peter mit mit Kurt Klumaier, Hilde Ladineg, Marianne Pecnik, Gerald Pichler, Walter Prettenthaler,
Judith Stieg, Erich Pischler und Mike Strauß
  1. Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
  2. Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
  3. Dschimels 3501 m und Piz Sella 3511 m - Überschreitung am Weg zur Marco é Rosa Hütte
  4. Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinas-Grat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
  5. Informationen und Hinweise

Auch heuer trieb es uns Anfang Juli in die Westalpen, genauer gesagt in die Bernina Gruppe, die sozusagen den östlichen Begin der Westalpen bildet. Hier, in dieser als 'Festsaal der Alpen' bezeichneten Kulisse, wollten Kurt Klumaier, Hilde Ladineg, Marianne Pecnik, Gerald Pichler, Walter Prettenthaler und Judith Stieg unter der Führung von Erich Pischler, Mike Strauß und meiner Wenigkeit ein paar Hochtouren unternehmen. Erich, Mike und ich freuten uns sehr über den regen Zuspruch, den unsere Ausschreibung heuer gefunden hatte.

Am 7. Juli machten wir uns auf in Richtung Surlej, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von St. Moritz, die den Ausgangspunkt für unsere Bernina-Durchquerung bilden sollte. Nachdem es zuhause schon seit Wochen regnete, stimmte uns der Wetterbericht für die angestrebte Gegend positiv. Fast die ganze Fahrt aus der Steiermark in die Schweiz regnete es noch. Jedoch lichteten sich die Wolken kaum nach der Grenze zur Schweiz. In Surlej angekommen, fuhren wir das erste Stück mit der Seilbahn. Nachdem ich einen Seilbahnangestellten gefragt habe, wo wohl der Dauerparkplatz sei, meinte er wir können die Autos ruhig auf den unteren Parkplätzen der Seilbahn stehen lassen. Anscheinend wird nicht kontrolliert, und man braucht sich von den Verbotsschildern nicht beunruhigen zu lassen. Ab der Station Murtel beginnen wir unseren Fußmarsch zur Coazhütte, welche den Stützpunkt für die ersten Tage bilden sollte. Unterwegs streifte uns noch der eine oder andere leichte Regenschauer, dies konnte aber unsere Laune und die Freude auf die nächsten Tage nicht trüben. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir die Hütte und bezogen dort auch gleich das reservierte Lager.

, Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)

Für unsere erste Tour hatten wir uns den Il Chapütschin (sprich Tschapütschin) vorgenommen. Ich hatte am Vortag noch mit dem Hüttenwirt, Alois Kunfermann, über die Besteigung gesprochen und er hat mir anstatt des Normalweges den SW-Grat als Alternative vorgeschlagen. Dieser ist zwar etwas schwieriger (WS II nach meiner Einschätzung), aber wesentlich lohnender. Gesagt getan!

Wir starten um 6 Uhr. Der Weg zur Fuorcla da Chapütschin folgt auf den ersten Metern dem Zustieg zum Rosegg-Gletscher. Nach kurzer Zeit biegt die Steigspur aber rechts ab und führt auf den Moränenrücken in Richtung SW. Weiter oben verliert sich der Weg teilweise im Geröll. Nach zwei Aufschwüngen erreichen wir den Gletscher auf ca. 3000 Metern Höhe. Wir legen Steigeisen an und bilden zwei Gletscherseilschaften. In einem weiten Rechtsbogen steigen wir auf dem relativ flachen Gletscher aufwärts. Ca. 80 Meter nördlich der Fuorcla da Chapütschin erreichen wir den Fuß des Gratrückens und steigen in teilweise recht losem Geröll auf diesen.

Die Wolken des Vortages haben sich fast ganz verzogen, so können wir unsere Tour in der Sonne genießen. Schon vom Fuß des Rückens an hatten wir nun drei kleinere Seilschaften gebildet, um unsere Gäste auch auf dem Blockgrat gut sichern zu können. Wir steigen weiter über Blöcke auf den Chapütschin Pitschen. Auf dessen Rückseite geht's hinab in einen Schneesattel. Wir blicken auf den letzten Teil unseres Grates, der sich nun deutlich steil vor uns aufstellt. Hilde, Marianne und ich steigen als erste Seilschaft ein und ich versuchen, den einfachsten Weg zu finden. Die Kletterei gestaltet sich nicht zu schwierig und sehr genussreich. Je nach Variante bewegt sich die Schwierigkeit im II höchstens III Grad. Es dauert nicht lange und wir stehen gemeinsam am Gipfel unseres ersten 3000ers dieses Aufenthalts. Das Wetter ist gut und so können wir uns etwas Zeit lassen und machen am Gipfel eine ausgedehnte Rast und schießen einige Fotos.

Der Abstieg über den Normalweg gestaltet sich recht problemlos. Einzig der inzwischen recht weiche Schnee ist zeitweise etwas mühsam.

Insgesamt kann ich die Tour in dieser Variante nur sehr empfehlen - wesentlich schöner als Auf- und Abstieg über den Normalweg!

Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Weg zum Gletscher, beim Aufstieg auf den Il Chapütschin
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Gletscher unter dem Chapütschin Pitschen
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Gletscher, im Hintergrund der SW-Grat des Chapütschin
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Beim Abstieg vom Chapütschin Pitschen
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Chapütschin SW-Grat
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Gerald und Walter mit Mike am Chapütschin SW-Grat
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Chapütschin Gipfel vlnr: Walter, Gerald, Marianne, Erich, Judith, Hilde, Kurt, Mike und Peter
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Chapütschin Gipfel vlnr: Walter, Gerald, Marianne, Erich, Judith, Hilde, Kurt, Mike und Peter

, Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat

Diesmal muss es etwas früher losgehen, da die geplante Tour länger sein wird als am Vortag. Wir starten um 5 Uhr und folgen dem durch Steinmännchen markierten Weg zum Rosegg-Gletscher. Dieser ist im unteren Teil blank - wir legen die Steigeisen an. Mit etwas Vorsicht steigen wir am Eis auf. Ab einer Höhe von ca. 2800 Metern beginnt eine Schneeauflage. Da nun auch Spalten überdeckt sein könnten, bilden wir wieder zwei Gletscherseilschaften.

Der weitere Weg führt uns nun vorbei an großen Gletscherspalten und unter einigen bedrohlichen Seracs hindurch, in Richtung des von La Sella herunterziehenden Felssporns. Nach der Serac-Zone fällt uns eine Spur auf, die unseren Weg von rechts trifft, wir meinen aber, dass dies ein Verhauer sein muss, da die Herkunft der Spur nicht erkennbar ist. So steigen wir der geraden Spur folgend weiter. Nach einem kurzen Steilaufschwung erkennt die führende Seilschaft, dass wohl unser Weg der Verhauer ist, denn der Weiterweg wird durch einen Steilabbruch versperrt. Dieses kleine Missgeschick ist aber weiter nicht tragisch, denn wir sehen, dass wir mit ca. 50 Höhenmeter Abstieg auf den richtigen Weg zurück gelangen können. Für die meisten von uns ist dieser Umweg aber keine Aufregung wert und so geht es frohen Mutes weiter. Über einen steilen Aufschwung, über schmale Schneebrücken und über beeindruckende Spalten. Etwas später erreicht uns erstmals die Sonne und wir legen eine kleine Rast ein, um uns etwas aufzuwärmen. Über uns erstreckt sich ein wolkenloser Himmel.

Nun blicken wir auf den felsigen Gipfelaufbau, lt. Führer sollte hier die Ostflanke noch etwas weiter nach oben mit Schnee und Eis bedeckt sein. Aber in Zeiten wie diesen kann man sich auf solche Angaben nicht verlassen. Wir entscheiden uns für eine Aufstiegsvariante relativ weit nördlich. Dort steigen wir im Geröll und über Blöcke auf den Nordgrat. Dieser bietet nun doch teils anspruchsvolle und ausgesetzte Kletterei, meist im II Schwierigkeitsgrad, je nach Variante kann aber schon mal ein IIIer dabei sein. Meist kann aber gut über Felsköpfe und -zacken gesichert werden. Des Öfteren bieten sich uns beeindruckende Tiefblicke. Einige Zeit später erreicht die erste Gruppe, wir gehen wieder aus Sicherheitsgründen in drei Seilschaften, den ebenfalls recht ausgesetzten Gipfel. Vom Gletscher bis auf den Gipfel sollte man schon 45 - 60 Minuten einplanen. Etwas später erreichen auch Judith und Kurt, geführt von Erich, den Gipfel und wir freuen uns alle über das Gipfelglück auf diesem doch anspruchsvollen Gipfel.

Weitere drei Stunden später sind wir wieder zurück auf der Hütte. Wir haben bei der Tour sicher von den Schneefällen der letzten Zeit profitiert. Eine Besteigung bei weniger Schnee oder später im Jahr könnte spaltentechnisch schwieriger werden. Als gefährlichste bzw. unberechenbarste Stelle der Tour habe ich die Querung unter der Serac-Zone empfunden, dort sollte man zusehen, dass man sich nicht zu lange aufhält.

Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Piz Glüschaint Nordflanke Im Hintergrund La Sella
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Unter dem Pizzo Sandrino Erichs Seilschaft ...
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
... Unter dem Pizzo Sandrino Erich, Judith, Kurt, Gerald, Walter
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Am Piz Glüschaint Nordgrat Hilde und Marianne
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Am Piz Glüschaint Nordgrat
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Der obere Teil des Piz Glüschaint Nordgrates
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Blick von oben auf den Piz Glüschaint Nordgrat
Piz Glüschaint 3593m, Nordflanke und über oberen Nordgrat
Am Gipfel des Piz Glüschaint

, Dschimels 3501 m und Piz Sella 3511 m - Überschreitung am Weg zur Marco é Rosa Hütte

In den letzten Tagen hat sich schon herausgestellt, dass alle Mitglieder unserer Gruppe sehr fit waren bzw. sind. So beschlossen wir, nicht nur den Übergang über die Fuorcla da la Sella zur Marco e Rosa Hütte zu begehen, sondern auch noch Ils Dschimels und den Piz Sella auf dem Weg zu überschreiten.

Wir starten wieder um 5 und folgen zunächst demselben Weg wie am Vortag. Am zweiten Plateau biegen wir nach links ab und queren ansteigend auf den Rücken, der rechts der markanten Felsinsel herabläuft. Um auf den Rücken zu gelangen müssen wir auch noch ein paar Meter steiles Blankeis überwinden. Heute ziehen von Nordwesten hohe Wolkenfelder heran, derweilen sind sie für uns aber noch nicht bedrohlich.

Wir steigen auf dem Rücken weiter und erreichen ca. auf 3300 Metern Höhe eine beeindruckende Eisschlucht. Links und rechts unseres Weges ragen die Eiswände in den Himmel als wir durch diesen Eiskorridor marschieren. Kurze Zeit später erreichen wir den oberen Teil des Sella Gletschers. Eine ebenmäßige feste Schneedecke breitet sich vor uns aus, auf welcher der Weg auf unseren ersten 3000er des Tages ein richtiger Genuss ist. Nach knapp 4 Stunden erreichen wir den Westgipfel der Dschimels. Erstmals wird gratuliert und 'Berg Heil' gewünscht. Da wir aber noch einen langen Weg vor uns haben halten wir uns nicht zu lange auf und steigen etwas ab, um über einen kurzen aber schönen Schneegrat auf den Ostgipfel zu steigen. Auch hier geht's gleich weiter und wiederum nach einem kurzen Abstieg steigen wir, einen Rücken leicht aufsteigend querend, auf den höchsten Gipfel des Tages, den Piz Sella. Wieder gratulieren wir uns und legen diesmal auch eine kleine Pause ein. Jetzt können wir auch den weiteren Weg zur Fuorcla da la Sella und über den oberen Scersen Gletscher zum Klettersteig auf die Marco é Rosa Hütte sehen.

Beim Abstieg vom Piz Sella müssen wir noch zwei steilere Blankeisstellen überwinden. Sicherheitshalber sichern wir unsere Gäste von Eisschrauben aus über dieses Steilstück. So brauchen wir auch wieder etwas Zeit bis wir die Südseite des Sella Sattels erreichen. Dort überlegen wir, ob wir einer Spur folgen sollen, die links den Hang quert, und eventuell weniger Höhenverlust verspricht als die Spur, die Richtung Parravicini Biwak hinunterführt. Wir entscheiden uns aber dann doch für den Weg in Richtung Biwak, da wir nicht wissen, wie das Gelände hinter dem Grat, auf dem die flachere Spur endet, aussieht. Wir wollen lieber keinen weiteren unvorhergesehenen Zeitverlust riskieren. Als wir später am Scersen Gletscher, im inzwischen schon weicheren Schnee dahinstapfen, sehen wir, dass die obere Variante keinen Vorteil gebracht hätte, man muss in jedem Fall bis auf den flachen Gletscher absteigen.

Wir überqueren das Gletscherbecken in Richtung Fuorcla Crast' Agüzza und steigen, einigen Gletscherspalten ausweichend, am orogr. linken Rand der von dort herunterziehenden Steilrinne auf, bis wir den Einstieg zum Klettersteig auf die Marco é Rosa Hütte erreichen.

Die Leiter, die eigentlich den Aufstieg auf den ersten 5 oder 6 Metern gewährleisten sollte, wurde vom Schnee von der Wand weggedrückt und steht so nur noch nutzlos gegen Himmel. Diese Stelle ist im unteren Teil fast senkrecht und oben sogar etwas überhängend. Es hängen einige Ketten und Seilstücke herunter. Zwei Italiener, die wir vorbei lassen, haben schon mal ganz schöne Probleme und wir müssen deshalb auch etwas warten. In Anbetracht der Schwierigkeit steige ich das Stück voraus und sichere unsere Teilnehmer von oben nach. Für nicht Kletterer oder nicht sehr starke Klettersteiggeher kann diese Stelle doch problematisch werden wie ich meine. Nach einiger Zeit sind alle über diese Stelle drüber und steigen den weiteren, jetzt unschwierigen Klettersteig zur Hütte auf.

Nach 10,5 Stunden, 1550 Höhenmetern und lt. Erichs GPS einer Strecke von 18 km erreichen wir etwas ausgetrocknet und erschöpft die Hütte. Schon von weitem ist wieder der Außenlautsprecher der Hütte mit Reaggae-Musik zu hören. Auch das kultige Hüttenteam ist noch dasselbe wie einige Jahre zuvor, als ich nach dem Biancograt auf der Hütte nächtigte.

Die Tour mit der Überschreitung der Dschimels und des Piz Sella ist zwar sehr lange, aber auch lohnender als der normale Übergang über die Fuorcla da la Sella, da man doch noch einige 3000er mitnehmen kann.

Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Aufstieg zu den Ils Dschimels Mike, Hilde, Marianne, und Peter
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Im beeindruckenden Eiskorridor am Weg zum Dschimels Westgipfel
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Kurz vorm Dschimels Westgipfel
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Grat zum Ils Dschimels Ostgipfel
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Am Gipfel des Piz Sella
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Blankeispassage beim Abstieg vom Piz Sella in die Fuorcla da la Sella
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Blick zur Marco é Rosa Hütte vom Piz Sella, mit eingezeichnetem Weg zum Klettersteig
Il Chapütschin 3386 m, Überschreitung SW-Grat - Normalweg (WS II)
Schlüsselstelle des Klettersteiges zur Marco e Rosa Hütte

, Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinas-Grat und Abstieg zur Diavolezza Bahn

Um ca. 6 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Bellavista Terrasse. Durch teils wilde Eisformationen marschieren wir unter Piz Zupo und Bellavista vorbei. Das Wetter ist uns heute nicht mehr ganz so wohlgesonnen wie in den letzten Tagen, bereits in der Früh ziehen teils bedrohlich wirkende Wolken von NW heran. So ist der Piz Bernina bereits in dichte Wolken gehüllt. Nach einiger Zeit erreichen wir die Fuorcla Bellavista, den Beginn unserer Überschreitung des Piz Palü über den Spinas-Grat. Ich hatte die Tour schon vor Jahren versucht, musste aber auch wegen schlechten Wetters vorzeitig ins Tal absteigen. So hoffe ich sehr, die Tour heute durchführen zu können. Am Beginn des Felsgrates packen wir unsere Steigeisen in den Rucksack und machen uns nun wieder am kurzen Seil auf über den Spinas-Grat. Walter und Kurt an Erichs Seil, Gerald klettert mit Mike und Hilde und Marianne an meinem Seil. Die Wolken werden immer dichter, und bald beginnt es leicht zu schneien. Sollte das die, von uns in den letzten Tagen so oft scherzhaft zitierte, "Weiße Hölle vom Piz Palü" werden, die Luis Trenker so dramatisch in Szene gesetzt hat? Noch ist es aber nicht so weit und der Schnee behindert uns noch nicht. Wir klettern weiter - nach ca. einer Stunde erreichen wir den Piz Spinas, den Westgipfel des Piz Palü. In einem kleinen Sattel warten wir auf den Rest unserer Gruppe. Gemeinsam machen wir uns auf, und erreichen kurze Zeit später den Hauptgipfel.

Glücklich über diesen tollen Gipfel schießen wir schnell ein paar Gipfelfotos, aber das Wetter drängt zur Eile. Wind und Schneefall nehmen zu - wir müssen weiter. Auf den Ostgipfel führt ein schmaler Schneegrat, der beeindruckende Tiefblicke in die Nordwand gewährt. Nach dem Ostgipfel fällt nochmals eine steile Flanke zu einem kleinen Sattel ab. Auch hier müssen wir uns nochmals voll konzentrieren, da wir wieder steiles Blankeis vorfinden. Glücklicherweise durch die vielen Besteigungen von dieser Seite schon mit leichten Stufen darin.

Vom erwähnten Sattel steigen wir nun über den Normalweg, der teilweise auch noch über und durch beeindruckende Spaltenzonen führt, ab. Vom Schneesturm über Schneefall und Regen, bis hin zum Sonnenschein erleben wir noch alles, bevor wir die Diavolezza Seilbahn erreichen.

Beim Weg vorbei an den Flanken des Piz Torvart haben wir nochmals einen beeindruckenden Blick auf diesen imposanten Berg, auf dem wir noch Stunden zuvor stehen durften. Wahrlich ein krönender Abschluss für sehr schöne und erfolgreiche fünf Tage in der Bernina Gruppe.

Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Die Marco é Rosa Hütte
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Blick auf die Bellavista-Terrasse
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Morgenstimmung am Weg zur Bellavista Terrasse
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Hilde und Marianne am Spinas-Grat
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Die Gruppe am Spinasg-Grat
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Gipfelglück am Piz Palü, vlnr: Kurt, Walter, Erich, Marianne, Hilde, Gerald und Mike
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
heikle Blankeisstelle beim Abstieg über den Normalweg
Piz Palü 3901 m Überschreitung über Spinasgrat und Abstieg zur Diavolezza Bahn
Piz Palü von der Diavolezza aus

Informationen und Hinweise

Coaz Hütte

Die Coaz Hütte liegt für Besteigungen der Sella Gruppe optimal, auch der Piz Rosegg und Übergang zu Tschierva-, Marinelli-, Marco é Rosa Hütte ist von hier möglich. Der Hüttenwirt, Alois Kunfermann, gibt sehr gerne telefonisch, per Email oder persönlich auf der Hütte Auskunft über Touren und -bedingungen. Dies war für mich bei der Tourenplanung sehr hilfreich. Die Hütte ist recht gemütlich, die Lager schön. Das Essen ist vorzüglich und man kann auch nachholen! Der Marschtee ist in der Halbpension inbegriffen, und kann ab 21 Uhr selbst abgefüllt werden! Man kann telefonisch oder über das Internet reservieren.

Preise (Stand 2005):

Infobox Kontakt
Link
Eamil
Telefon +41 81 842 62 78

Marco é Rosa Hütte

Die Marco é Rosa Hütte wurde neu renoviert und ist jetzt sehr schön. Richtig cool ist auch das Team, das die Hütte bewirtschaftet. Schon aus der Ferne ist vom Außenlautsprecher Musik zu hören.

Auf der Marco é Rosa Hütte ist es üblich, für die Übernachtung und Verpflegung in der Früh vor dem Abmarsch zu bezahlen. Da die Hütte oft voll ist, sollte man schon etwas Zeit für diese Tätigkeit einplanen und sich rechtzeitig anstellen, will man früh los.
Durch die Beliebtheit der umliegenden Berge empfiehlt sich auch hier eine Reservierung! Der Hüttenwirt spricht etwas Deutsch.

Preise (Stand 2005):

Infobox Kontakt
Link
Eamil
Telefon +39 0342 51 53 70
Infobox - Weiterführende Links
Linksymbol Im Anschluss traf ich mich mit Barbara in Tirol und gemeinsam ging's ins Wallis, hier unsere Erlebnisse!