halbtransparentes strassnig.at Logo strassnig.at - die Berg- und Sportseite von Barbara und Peter Strassnig

Hochtouren im Wallis

, Barbara und Peter
  1. Aufstieg zur Weissmieshütte
  2. Fletschhorn 3996 m
  3. Lagginhorn 4010 m über Westgrat
  4. Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...
  5. Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte
  6. Informationen und Hinweise

Nachdem die Hochtourenwoche der AV-Jugend Voitsberg in der Berninagruppe, die ich gemeinsam mit meinen Jugendführerkollegen Mike und Erich geführt hatte, sehr erfolgreich zu Ende gegangen war, traf ich mich wie vereinbart mit meiner Freundin Barbara bei einem Freund am Aachensee in Tirol. Barbara hatte zur selben Zeit, im Zuge Ihrer Jugendführerausbildung, einen Gletscher u. Grate Ausbildungskurs am Taschachhaus in den Ötztaler Alpen besucht. So war es naheliegend, die von uns beiden gewonnene Grundakklimatisation der vergangen Woche zu nützen und gemeinsam weiter in die Schweiz, genauer gesagt in die Walliser Alpen, zu fahren. Dort wollten wir den einen oder anderen höheren Berg besteigen.

So machten wir uns am Montag dem 18. Juli 2005 auf Richtung Randa, wo wir primär wieder das Gästehaus Alpenblick ansteuerten. Dort waren wir schon im letzten Jahr relativ günstig untergekommen. Weiters hofften wir, dass wir auch Piet und Annie wieder antreffen würden. Das ältere holländische Ehepaar sorgt schon seit Jahren unentgeltlich im Gästehaus Alpenblick für einen reibungslosen Ablauf und Recht und Ordnung. Ohne ihren Einsatz würde dieses Haus wohl nicht in diesem Zustand und zu diesem Preis für uns Bergsteiger zur Verfügung stehen. Für Preise und Infos rund um das Gästehaus Alpenblick sei auf den Punkt Tipps und Infos verwiesen.

Wir hatten Glück, alles noch beim Alten in Randa, nur ein paar Zimmer im Alpenblick waren neu renoviert worden und wir hatten das Vergnügen, nun gleich ein solches beziehen zu dürfen. Das Basislager war nun eingerichtet, und so konnten wir uns gleich am nächsten Tag zu unserem ersten Ziel, der Weissmieshütte aufmachen.

, Aufstieg zur Weissmieshütte

Wie fast überall in der Gegend gibt es für Touristen nur gebührenpflichtige Parkplätze, so auch in Saas Grund. Einer von diesen Parkplätzen liegt aber praktischerweise direkt neben der Seilbahn zum Kreuzboden, Hohsaas, und auch direkt am Ausgangspunkt für den Wanderweg zur Weissmieshütte. Das Parken kostet 5 CHF am ersten und je 4 CHF für jeden weiteren angebrochenen Tag.

Unser Urlaub war noch jung und die Motivation noch groß, so machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Weissmieshütte. Der Wanderweg ist landschaftlich sehr schön, vor allem ab der Triftalp ist die Kombination von Almlandschaft und 4000er Kulisse sehr beeindruckend. Der Weg zur Hütte ist in den angegebenen 3 Std. 10 Min. gut zu schaffen.

Wir hatten keine Plätze auf der Hütte reserviert, es war zwar kein Problem ein Lager zu bekommen, aber wir hatten den Eindruck, dass die ohnehin etwas kühle Wirtin mit solchen Gästen anfangs keine Freude zu haben scheint - selbst wenn man nur zu zweit kommt. Die Telefonnummer der Hütte ist im Tipps und Info Teil dieser Seite zu finden.

Der Neubau der Hütte ist insgesamt sehr schön und geräumig. Auf der Hütte wird jeweils für einen Tag im Voraus kassiert. Geweckt wird um 3.45 und ab 4 Uhr gibt es Frühstück, dieses ist an der Theke abzuholen, bei viel Betrieb empfiehlt sich ein rechtzeitiges Anstellen. Die Flaschen für den in der HP inkludierten Marschtee (1 Liter) sind am Abend abzugeben und können in der Früh abgeholt werden.

, Fletschhorn 3996 m

Am nächsten Morgen starten wir nun zu unserem ersten Ziel, dem Fletschhorn, zwar leider knapp kein 4000er, aber da nicht zu schwierig, als Akklimatisationstour optimal. Um 4.30 verlassen wir die Hütte und nehmen den Weg, vorbei an der alten Hütte, in Richtung Gletscherbach, der vom Gletscher an der Lagginhorn Westseite herunterfließt. Über diesen führt eine Alubrücke. Ca. 10 m nach der Brücke biegt der Weg scharf rechts auf eine gut ausgetretene Spur auf der orogr. linken Seite der linken Randmoräne ab. Nach einiger Zeit erreichen wir den Kamm der Moräne und folgen diesem bis zum Beginn der Ausläufer des Lagginhorn Westgrates. Bis hierher sind es etwa 200 Höhenmeter von der Hütte.

Wir steigen nun ca. 20 Hm vom Moränenkamm in nördlicher Richtung auf das Gletscherbecken am Fuße des Fletschhorns ab und gehen in einem weiten Linksbogen auf dem mit Geröll übersäten Gletscher bis an den Fuß der Rinne die von Punkt 3527 m auf der schweizer Landeskarte herunterzieht. Vom Gletscher führt der Weg teils in Schneefeldern und teils im Geröll höher. Glücklicherweise lassen die momentanen Schneeverhältnisse diesen Anstieg noch zu. Lt. Führer kann man auch in den Felsen des oberen Jägigrates aufsteigen; diese Variante sieht für uns aber eher mühsam aus.

Kurz unter dem steilsten Teil der Rinne, ca. 40°, legen wir die Steigeisen an. Der Schnee ist hart und die Eisen greifen gut. Die Felsen links und rechts der Rinne sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Bei fortschreitender Tageserwärmung ist hier in der Rinne aber etwas Vorsicht angebracht, da es aus den orogr. rechten Felsen immer wieder zu Steinschlag kommt, wie wir später noch sehen sollten.

Nach einiger Zeit erreichen wir nach einer kurzen Querung den Gratrücken der in WSW-Richtung vom Fletschhorn herunterzieht. Dort geht der Weg nun über die Westflanke des Berges in Richtung NW-Grat weiter. Konnten wir bis hierher seilfrei steigen, seilen wir uns aufgrund der Spaltensturzgefahr an. Zuerst relativ flach, dann steiler werdend führt der Weg auf den NW-Grat. Als wir die Gratschneide erreichen bläst uns ein starker, bitter kalter Wind entgegen. Wir ziehen uns noch etwas wärmer an und beginnen die letzte Etappe auf den Gipfel. Nach einem kurzen steilen Gratstück wird's wieder flacher und wir erkennen, dass der Gipfel eigentlich schon direkt vor uns liegt, und nicht am Ende des langen Schneegrates, den wir schon aus der Westflanke immer gesehen hatten. Nach ca. 5 Stunden Aufstieg erreichen wir den Gipfel des Fletschhorns. In einer Mulde auf der NO-Seite finden wir ein windstilles Plätzchen und können uns dort erstmal etwas aufwärmen und ein kleines Päuschen machen, bevor es wieder an den Abstieg geht.

Sehr lohnend wäre von hier auch der Weiterweg auf das Lagginhorn. Der Abstieg auf das Fletschjoch ist unproblematisch und der Nordgrat aufs Lagginhorn bewegt sich im II Schwierigkeitsgrat.

Wir machen uns aber auf den Rückweg, dieser gestaltet sich bis auf den schon erwähnten Steinschlag in der Rinne recht unproblematisch. Wir erreichen kurz nach Mittag wieder die Hütte und können uns einen richtig gemütlichen Hochtourennachmittag in der Sonne vor der Hütte machen.

Fletschhorn 3996 m
die Triftalp mit Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies
Fletschhorn 3996 m
Barbara in der Schneerinne am Weg zum Fletschhorn
Fletschhorn 3996 m
Barbara am Fletschhorn NW-Grat
Fletschhorn 3996 m
Barbara und ich am Fletschhorn-Gipfel

, Lagginhorn 4010 m über Westgrat

Auch an diesem Tag starten wir wieder um 4.30 Uhr. Wir folgen zunächst dem Wanderweg Richtung Hohsaas und dann dem breiten Raupenweg. Kurz bevor dieser, den schon oben erwähnten Gletscherbach vom Lagginhorn, quert, führt rechts ein kleines Steiglein weiter das etwas weiter oben wieder auf den Raupenweg trifft. Nach kurzer Zeit erblicke ich im Augenwinkel gerade noch die in der Dunkelheit etwas schwer zu erkennende Abzweigung auf den Weg zum Lagginhorn. Schaut man etwas genauer, erkennt man aber ohnehin ein Steinmännchen, welches die Abzweigung anzeigt. Nach einer kleinen Bachüberquerung geht's auf dem nun gut ausgetretenen Weg (direkt am linken Moränenkamm) weiter. Wir steigen nun auf diesem Weg weiter und gelangen so bald zum Lagginfirn. Dieser ist zu Anfang nicht sehr steil und der Schnee griffig. Wir queren erstmal in NO-Richtung bis wir die steilere Rampe erreichen, die direkt bis auf den Westgrat, hier eher ein Rücken, führt. Nun geht's in den Felsen weiter, über Geröll, Steinblöcke und Platten steigen wir höher. Oft weisen Steinmännchen den Weg. Insgesamt hilft einem hier der Blick für den kraftsparendsten Weg, denn gehen (klettern) könnte man überall!

Die schönste und zugleich auch anspruchsvollste Stelle ist eine geneigte Platte im II Schwierigkeitsgrad, die man etwas links länger, und etwas rechts etwas kürzer genießen kann. Das Wetter ist uns an diesem Tag leider nicht mehr so gut gesonnen, den Großteil des Grates steigen wir im Nebel, aber glücklicherweise etwas windgeschützt. Ab einer Höhe von ca. 3850 m sind die Felsen aber durch das Gefrieren des Nebels mit einer Reifschicht und teilweise sogar mit einer dünnen Eisglasur überzogen. Wir legen die Steigeisen an, ein Weitersteigen ohne Steigeisen wäre hier fahrlässig und gefährlich. So wird das Ganze aber auch gleich etwas interessanter!

Kurz vor dem Gipfel erreichen wir noch ein hartes steiles Eisfeld auf dem nochmals vollste Konzentration nötig ist. Sind die Bedingungen sehr gut, kann das Schneefeld rechts in den Felsen umgangen werden. Kurz vor dem Gipfel beginnt der Sturm stärker, und somit auch kälter zu werden; dafür lichtete sich der Nebel etwas. In Eiseskälte erreichen wir nach ca. 5 Stunden den Gipfel. Nach kurzem Gipfelfoto machen wir uns aber sofort wieder an den Abstieg.

Der Abstieg ist etwas kurzweiliger, da man von oben die Wegspuren oft besser erkennt. Wieder sind wir kurz nach Mittag wieder auf der Hütte. Nach einer kleinen Rast brechen wir nach unseren ersten Erfolgen ins Tal auf.

Lagginhorn 4010 m über Westgrat
Barbara in der Schlüsselstelle am Lagginhorn Westgrat
Lagginhorn 4010 m über Westgrat
Reif bedeckte Felsen kurz vorm Lagginhorn-Gipfel
Lagginhorn 4010 m über Westgrat
Ich am Gipfel des Lagginhorns
Lagginhorn 4010 m über Westgrat
Blick von oben auf den Westgrat Hintergrund: die Mischabelkette

, Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...

Da wir uns nach einem Ruhetag nun wieder recht gut erholt hatten, steuerten wir unser nächstes Ziel an - den 4545 Meter hohen Dom. Der Zustieg zur Domhütte mit ca. 1500 Metern Höhendifferenz von Randa stellt ja alleine schon eine anstrengende Tour dar. Wir wussten aber, dass wir am nächsten Tag ebenfalls einen langen Weg haben würden und so starteten wir langsam und ließen uns für den Hüttenzustieg Zeit. Auf der Hütte wurden wir gleich von der 'Hüttenmami' freundlich empfangen und erfuhren alles was für das Hüttenleben wichtig ist. Wir hatten für zwei Tage reserviert, da wir annahmen, nach der langen Tour auf den Berg wohl keine Lust mehr zu haben, ins Tal abzusteigen. Wir mussten auch gleich für die beiden Tage im Voraus bezahlen.

Am nächsten Morgen gab's um 3 Uhr Frühstück. Obwohl wir uns nicht übertrieben beeilen, sind wir doch die ersten, die die Hütte verlassen und machen uns im Schein der Stirnlampe auf den, über einen Moränenrücken führenden Weg zum Gletscher. Wir gehen relativ weit auf der Moräne, im oberen Teil ist der Weg nicht mehr so eindeutig, aber man kann dann bei mehreren Stellen auf den Gletscher absteigen. Nun geht's über teils schneebedecktes, teils aperes Eis weiter. Bevor wir auf den oberen Teil des Gletschers gelangen, müssen wir noch eine kurze blanke Steilstufe überwinden. Nach einiger Zeit erreichen wir den teilweise versicherten Felsaufstieg zum Festijoch.

Schon bis jetzt hat es teilweise etwas geschneit. Über uns breitet sich eine dichte Wolkendecke aus und der Wind beginnt stärker zu werden. Wir wollen primär über den Festigrat aufsteigen. An diesem Plan halten wir zu Beginn auch fest und steigen zu den ersten Felsen auf. Schon hier habe ich ein ungutes Gefühl und die Aussicht weiter oben von noch schlechterem Wetter am Grat erwischt zu werden, verstärken dieses noch. Nach kurzer Beratung beschließen Barbara und ich aus Sicherheitsgründen doch den Normalweg zu nehmen und steigen wieder zum Festijoch ab. Inzwischen sind alle Seilschaften vorbeigekommen. Bis kurz vor dem Lenzjoch haben wir aber doch schon einige wieder eingeholt - selbst solche die am Vortag beim Hüttenzustieg an uns vorbeigezogen sind. Nun spielt doch die Höhe eine gewichtige Rolle mit.

Wir beginnen den Weg in die Nordflanke des Dom. Der Wind wird immer stärker, es schneit nun heftig aus dem Nebel heraus. Die Spur der vor uns gehenden Seilschaft ist in kürzester Zeit verweht und nur noch schwer zu erkennen. Da der Wind und Schnee direkt von vorne kommen, beschlägt meine Brille in kürzester Zeit, und es wird für mich noch schwieriger den Weg zu sehen. Barbara geht's mit ihrer Gletscherbrille nicht viel anders. Obwohl es uns körperlich gut geht beschließen wir, auf einer Höhe von ca. 4200 Metern umzukehren, da die Sicht immer schlechter und der Sturm immer stärker wird. Die Entscheidung fällt uns nicht leicht - aber unter diesen Umständen halten wir es für das Vernünftigste.

So sind wir gegen Mittag zurück auf der Hütte und spielen mit dem Gedanken, heute noch ins Tal abzusteigen. Aber nachdem ich mit den Wirtsleuten geredet und erfahren habe, dass wir unsere Vorauszahlung für die kommende Nacht nicht mehr zurückbekommen, bleiben wir noch eine Nacht und steigen am nächsten Tag ab.

Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...
Der Friedhof von Randa
Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...
Blick vom Festijoch auf den Normalweg
Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...
Barbara und ich kurz nach unserer Umkehr
Zwischendurch wollten wir auch mal auf den Dom ...
Regenbogenstimmung beim Abstieg zur Domhütte

, Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte

Unser Urlaub neigte sich nun langsam dem Ende zu. Nachdem wir beide jetzt doch schon einige Zeit in den Bergen unterwegs waren und dem wetterbedingten Scheitern am Dom, war unsere Motivation doch nicht mehr ganz so hoch wie zu Beginn unseres Aufenthaltes. An einem Ruhetag nach der Rückkehr von der Domhütte, überlegten wir schon, ob wir nicht nach Arco oder Finale fahren sollten um dort etwas 'gemütlich' Sportklettern zu gehen. Nach einigem hin- und herüberlegen entschieden wir uns aber doch, die bislang aufgebauten roten Blutkörperchen, sprich die gute Akklimatisation, zu nutzen und noch einen 4000er in Angriff zu nehmen. Wir entschieden uns für das Nadelhorn von der Mischabelhütte.

So ging's am nächsten Morgen wieder los. Zuerst mit dem Auto nach Saas Fee, von dort gönnten wir uns dann doch die Seilbahn auf die Hanningalp, die einem ca. 1 Stunde Fußmarsch erspart und auch noch einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge bietet. Von der Seilbahnstation führt der Weg in SW-Richtung zuerst etwas fallend und in einem großen Linksbogen zunächst über den Triftbach, und später gelangt man über einige Spitzkehren zum direkten Weg zur Mischabelhütte. Der schmale Pfad führt zu dem von der Hütte herunterziehenden Felsrücken, und auf diesem weiter über einen Klettersteig bis zur Hütte selbst. Von der Seilbahnstation benötigten wir dafür etwa 3 Stunden.

Auch die Mischabelhütte ist recht neu, daneben steht die alte Hütte. Wir wurden in der alten Hütte einquartiert. Wir hatten den Eindruck, dass dort alle Gäste untergebracht wurden, die nicht vorangemeldet waren. Grundsätzlich kein Problem, nur etwas kalt ist es dort in den Lagern, da das ganze Gebäude unbeheizt ist.

Recht amüsant ist die Abspeisung am Abend. Jeweils das Mitglied einer gemeinsam angereisten Bergsteigergruppe wird per Namen ausgerufen, und kann dann das Essen für die Gruppe an der Theke abholen. Das Essen war recht lecker und der Hinweis des Wirtes, dass es noch nachzuholen gäbe, garantierte einen vollen Magen!

3 Uhr 20, 'Guten Morgen, schalten sie bitte das Licht aus, wenn sie gehen, ich komme nicht nochmal runter', erschallte der Weckruf des Wirtes durch unser Lager. Ein letztes Mal in unserem Urlaub um diese Zeit aufstehen, auch nicht schlecht. So folgten wir dem gewohnten Ritual, anziehen, Decken zusammenlegen, Rucksack fertig packen, und ab zum Frühstück.

Kurz nach 4 verlassen wir die Hütte und folgen dem hinter der Hütte startenden Weg, der auf den ersten Metern noch weiß markiert, und im Licht der Stirnlampe noch gut zu erkennen ist. Wo die Markierungen enden ist der Weg auch so schon ausgetreten und unschwierig zu finden. Auf einer Höhe von ca. 3600 m bietet sich eine gute Gelegenheit, auf den Gletscher zu wechseln. Wir legen die Steigeisen an, binden uns ins Seil und überqueren den Hohbalmgletscher in einem weiten Rechtsbogen. Der frühe Aufbruch auf der Hütte ist hier ein großer Sicherheitsfaktor, denn obwohl der Gletscher recht flach ist, hat er einige enorme Spalten zu bieten, wie man vor allem beim Blick zurück vom Windjoch sieht. Zum Joch selbst sind noch ca. 100 m mittelsteiles Blankeis zu überwinden, und kurz bevor wir das Joch erreichen bahnen sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg in den jungen Tag. Wir sind begeistert von dem Schauspiel, das auch unsere zuvor bestiegenen Berge in ein morgendliches Rot taucht.

Vom Windjoch führt nun ein teilweise etwas steilerer Schneegrat weiter. Wir gehen am kurzen Seil. Nach einiger Zeit treffen wir auf die erste Felspassage, die noch recht leicht zu überwinden ist. In weiter Folge wechseln sich Schee- und Felsgrat ab. Die letzte Felspassage vor dem Gipfelaufbau sieht aus der Ferne recht abweisend und steil aus. Wir entschließen uns, im steilen Firn auf der Westseite vorbei zu queren und dahinter wieder auf den Grat zu steigen. Nach kurzer Zeit treffen wir auf eine Stelle mit hartem Gletschereis und beschließen, dass es sicherer sei, hier eine Eisschraube zu setzen und über dieses steile Stück zu sichern. Gesagt getan, nach einigen Metern ist auch wieder guter Trittfirn vorhanden und ich steige zum oberen Ende der Felsen auf, und sichere Barbara nach. Wie wir später sehen sollten, führt ein leichter aber erdiger Weg auf der Ostseite der Felsen vorbei. So waren wir froh, diese anspruchsvollere Variante gewählt zu haben. Auch an den Gipfelfelsen gibt's nochmal verschiedene Möglichkeiten. Wir nehmen wieder ein etwas steileres kurzes Schneefeld und stehen kurze Zeit später am Gipfel des Nadelhorns, bzw. davor, denn der Gipfel selbst bietet gerade mal Platz für eine Person (wenn man sich am Gipfelkreuz festhält). Es ist 8 Uhr, wir freuen uns an diesem wunderschönen Tag noch so eine schöne Tour unternommen zu haben. Wir bitten noch nachfolgende Bergsteiger ein Photo von uns zu schießen, und machen uns an den Abstieg.

So hat unser Urlaub doch noch einen krönenden Abschluss gefunden, und Barbara konnte mit dem Nadelhorn ihren bislang höchsten Berg verzeichnen.

Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte
Barbara am Nadelhorn NO-Grat
Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte
Barbara im steilen Eis
Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte
Barbara am Gipfelaufbau
Nadelhorn 4327 m NO-Grat von der Mischabelhütte
Barbara und Ich am Gipfel des Nadelhorns

Informationen und Hinweise

Gästehaus Alpenblick

In Randa direkt neben dem Bahnhof gelegen, kann man hier für walliser Verhältnisse recht günstig leben. Es gibt Lager zwischen 4 und 8 Betten, sowie Zweibettzimmer und Studios (kleine Appartements mit eigener Küche). Es gibt eine sehr gut ausgestattete und saubere Küche sowie einen Abstellraum, in dem man nichtbenötigte Ausrüstung während der Tour hinterlassen kann. Auch die sanitären Anlagen sind stets in sauberem Zustand! Für Hausgäste gibt's auch einen eigenen Parkplatz.

Den Sommer über wird das Haus von einem netten älteren holländischen Ehepaar, Annie und Piet Mielen, geleitet und betreut. Für ihre unendgeltliche Arbeit sei ihnen an dieser Stelle mein Dank ausgesprochen!

Inzwischen wurde alles etwas renoviert, es gibt Zimmer mit Frühstück etc. Hat sich natürlich auch auf die Preise ausgewirkt. Details gibt's auf der Webseite.

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Weissmieshütte

Ausgangspunkt für Fletschhorn (3996 m), Lagginhorn (4010 m), Weissmies (4023 m) sowie auf das Jegihorn (3206 m). Auf das Jegihorn gibt es von der Hütte aus einen neuen sehr schönen Klettersteig. Das Essen ist sehr gut und ausreichend, 1 Liter Marschtee ist bei der Halbpension dabei! Geweckt wird um 3.45 Uhr!
Telefonische Reservierung von Vorteil!

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Domhütte

Charakteristisch für die Domhütte sind wohl die Wirtsläute, der Empfang ist auch für Erstbesucher sehr freundlich! Die Lager sind sehr schön und das Essen ist gut und ausreichend!
Telefonische Reservierung erbeten und bei gutem Wetter auch erforderlich!

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Mischabelhütte

Die letzten 400 Höhenmeter zur Hütte führen über einen Klettersteig. Wir hatten den Eindruck dass es dem Wirt auch bei weniger Leuten auf der Hütte lieber ist, wenn man vorher reserviert. Lager sind schön, Essen ist gut und ausreichend - es kann nachgeholt werden! Geweckt wird um 3.20 Uhr!

Ab der Saison 2011 übernehmen Maria Anthamatten und Thomas Schnabl die Bewirtung der Mischabelhütte von Peter und Mary Lomatter welche nach bald 48 Jahren auf der Hütte in den wohlverdienten Ruhestand treten. Wir möchten uns an dieser Stelle für die vielen Tipps und Tricks die sie uns mit auf den Weg gaben recht herzlich bedanken.

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