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Peternschartenkopf Nordostwand V-

, Barbara und Peter
  1. Über den Höllersteig zum Einstieg (ca. 1000 mH / 2 bis 2 1/2 Stunden)
  2. Peternschartenkopf Nordostwand (ca. 450 mH, 4-6 Stunden)
  3. Abstieg über den Peternpfad (ca. 1500 mH, 2,5 bis 3 Stunden)
  4. Informationen und Hinweise

Endlich haben Babysitter und Wetter sich wiedermal gut koordiniert und Barbara und ich konnten gemeinsam zu einer großen Klettertour aufbrechen. Schon seit längerem spukte mir die Peternschartenkopf Nordostwand im Kopf herum, lt. Berichten im Internet und div. Führerliteratur sollte es eine besonders schöne Tour sein.

Alle diese Berichte haben recht behalten, es ist wirklich eine super Tour, wenngleich durch die Länge (auch von Zu- und Abstieg) körperlich recht fordernd. Die Kletterei an sich haben wir als sehr genussreich empfunden und wenn man sich im 4/5 Schwierigkeitsgrad gut Zuhause fühlt, kommt man auch mit der relativ alpinen Absicherung gut zurecht!

Über den Höllersteig zum Einstieg (ca. 1000 mH / 2 bis 2 1/2 Stunden)

Mit den Angaben aus diversen Führern lässt sich der Ausgangspunkt der Tour leicht finden, noch einfacher ist es inzwischen, da der Parkplatz jetzt auch der offizielle Parkplatz Buchsteinhaus ist und ebenso ausgeschildert. Also von Gstatterboden Richtung Westen, am Campingplatz und zwei Häusern südl. der Straße vorbei, und wo man wieder in den Wald kommt ist auf der nördl. Seite der Straße der Parkplatz. Genau gegenüber ist die Forststraße mit dem Schranken, den man schon von der Straße aus sieht. 10 Meter hinter dem Schranken links, beginnt auch schon der Höllersteig, den man, hier einmal die richtige Richtung eingeschlagen, kaum mehr verlieren kann. Wo früher noch die kleine alte Holztafel mit 'Pichlweg' beschrieben war, gibt es jetzt zusätzlich einen schönen 'normgerechten' Wegweiser Kletterzustieg. Immer weiter dem teilweise ziemlich steilen Höllersteig folgen, bis man kurz vor dem Wandfuß des Planspitze Nordpfeilers den gut erkennbaren Weg zu den Einstigen der Planspitze Nordwestwand bzw. den Touren auf den Peternschartenkopf findet.

Man folgt nun dem gut ausgetretenen Weglein bis auf einen kleinen Gratrücken, hinter dem die breite Rinne beginnt, die aus dem Kessel zwischen Planspitze und Peternschartenkopf herunterzieht und man die markante Höhle, die auch in den Topos beschrieben ist, sieht. Von hier leicht ansteigend aufwärts in eine kleine Rinne, dort führt der Weg rechts an einer Stahlseilversicherung weiter. Am Ende dieses Stahlseils den Spuren weiter nach rechts folgen bis sie eine Kehre zurück nach links machen. Von hier weiter ansteigend Richtung Westen. Der EWinstieg der Tour befindet sich am obersten Punkt des gesamten Plattentrichters. Es empfiehlt sich, etwas unterhalb des Einstiegs, wo es einige schöne ebene Plätze gibt, die Kletterausrüstung und den Helm anzulegen, weiter oben am Einstieg ist es etwas eng und abschüssig. Zum wirklichen Einstieg geht's am besten eher auf der linken Seite (wenn man Richtung Einstieg schaut), weiter rechts ist es etwas plattiger. Am Einstieg findet man auch die beiden beschriebenen Bohrhaken.

Über den Höllersteig zum Einstieg
Das Planspitzen-Massiv vom Tal aus gesehen
Über den Höllersteig zum Einstieg
Barbara beim Aufstieg über den Höllersteig
Über den Höllersteig zum Einstieg
Der Buchstein mit ein paar Morgennebel
Über den Höllersteig zum Einstieg
Gstatterboden ist schon etwas unten

Peternschartenkopf Nordostwand (ca. 450 mH, 4-6 Stunden)

Nachdem wir uns etwas unterhalb des tatsächlichen Einstieges angezogen hatten, konnte es losgehen. Erstaunlicherweise war es in der ersten Länge trotz des lang andauernden Schönwetters noch immer etwas nass. Aber das störte nicht, man konnte gut auf der großen Schuppe klettern, wo es schön trocken war. Barbara startete gleich mal in die erste Länge. Laut Topo sollte diese nur 20 m lang sein, deshalb beschlossen wir, die ersten beiden Längen gleich zusammenzuhängen. Irgendwie hat das mit den Längenangaben aber dann nicht so 100% gestimmt und Barbara machte nach ca. 45 Metern Stand bei einem Bohrhaken. Die richtigen Stände haben eigentlich in der ganzen Route 2 Haken, davon zumindest ein Bohrhaken.

Ich kletterte dann weiter und irgendwie waren wir dann eine Seillänge früher an der Schlüsselstelle als erwartet. Schon bis hierher war die Kletterei ein Genuss, es macht schon einiges aus, wenn der Fels schön fest ist, da stört auch die alpinere Absicherung nicht so sehr. An der Schlüsselstelle ließ ich mich etwas von dem Bild im Schall Führer irritieren und kletterte zu tief nach links. Glücklicherweise lies ich dann aber doch von dem direkten Riss ab, das konnte kein 5er sein. Inzwischen hatte Barbara links oben den richtigen Weg erkannt und dort war es dann kein Problem. Weiter ging's wieder für Barbara durch eine schöne Verschneidung. Wir erreichten schließlich den Stand wo im Topo nach links eine Art Kamin eingezeichnet ist, leider war die Wandstruktur dem Topo nicht eindeutig zuzuordnen, so kletterte ich kurz nach rechts weiter, aber erkannte bald, dass dies wohl der falsche Weg war. Durch den nach links führenden strukturierten 'Kamin' ging's dann doch einfacher. Und am Stand angekommen waren wir wieder sicher, auf der richtigen Route zu sein. Vor uns lag die Länge mit dem großen Block in einer Felsnische.

Barbara stieg diese Länge wieder voraus. Leider konnte sie Aufgrund ihrer Größe die guten Henkel über der Kante nicht erreichen und musste eine spanende Variante direkt über den Block klettern, sicher etwas happiger als die Schlüsselstelle. In weiterer Folge passte das Topo wieder nicht ganz, denn es wäre ein Stand vor einem kleinen Bauch eingezeichnet gewesen, der Stand fand sich dann aber erst nach dieser Stelle.

Nun ging's relativ leicht, aber wenig gesichert nach links auf einen kleinen Absatz. Die nächste Länge geht's zuerst etwas absteigend, dann nach links querend auf einen Pfeiler. Wir mussten hier einen Zwischenstand machen, da es sich Aufgrund der Seilreibung und - länge irgendwie mit 50 Metern nicht auf den Stand zum Pfeilerkopf ausgegangen ist. Zum Glück fand sich an passender Stelle ein Bohrhaken und Barbara holte mich nach und ich steig die verbleibenden 10/15 Meter auf den Pfeilerkopf. So nun noch eine Länge, je nach Variante muss man hier auch noch das eine oder andere Mal etwas kräftiger anziehen, bevor man oben die schöne grüne Wiese erreicht.

Wie schon erwähnt, ist die Tour wirklich sehr sehr schön, wir sind selten eine so genussreiche Alpin-Tour geklettert. Orientierungsmäßig würden wir beim nächsten Mal sowohl das Xeis als auch das Topo aus dem Schall Führer mitnehmen, das würde an der einen oder anderen Stelle helfen, so kurze Ausreißer wie wir sie hatten zu vermeiden. Mit etwas Spürsinn kommt man aber gut durch.

Peternschartenkopf Nordostwand
Blick zum Einstieg und auf die Seillängen entlang den großen Verschneidungen
Peternschartenkopf Nordostwand
Barbara in der ersten Seillänge
Peternschartenkopf Nordostwand
Barbara in der 4ten SL, in der nächsten kommt die Schlüsselstelle
Peternschartenkopf Nordostwand
Barbara in der Seillänge nach der Schlüssellänge
Peternschartenkopf Nordostwand
Barbara in den riesigen Verschneidungen
Peternschartenkopf Nordostwand
Blick in die Planspitzen Nordwestwand, unterer Teil
Peternschartenkopf Nordostwand
Blick in die Planspitzen Nordwestwand, oberer Teil
Peternschartenkopf Nordostwand
Etwa 9te Seillänge
Peternschartenkopf Nordostwand
Etwa 9te Seillänge kurz vor dem Stand
Peternschartenkopf Nordostwand
ca. 10te Seillänge, Barbara in einer tollen Verschneidung
Peternschartenkopf Nordostwand
15te Seillänge
Peternschartenkopf Nordostwand
15te Seillänge
Peternschartenkopf Nordostwand
Barbara in der letzten Länge
Peternschartenkopf Nordostwand
Geschafft, zumindest oben wären wir mal, eine super Tour
Peternschartenkopf Nordostwand
Rosskuppenkante und Gesäuse Nordwände, da werden Erinnerungen wach
Peternschartenkopf Nordostwand
Peternpfad und Rosskuppenkante

Abstieg über den Peternpfad (ca. 1500 mH, 2,5 bis 3 Stunden)

Vom Gipfel des Peternschartenkopfes Richtung Westen kurz absteigen, der Wegweiser ist vom Gipfel schon zu sehen. Nun weiter über den Peternpfad absteigen/abklettern. Beim Abstieg über den Peternpfad ist schon nochmal Konzentration gefragt, ich hatte die Abkletterpassagen gar nicht mehr so steil in Erinnerung. Auch ein Helm schadet hier nicht. Insgesamt sollte man für den Abstieg bist ins Tal tatsächlich nochmal die angegebenen 2,5 bis 3 Stunden einplanen. Zum Glück wird der Weg etwa 150 mH unter dem Rosskuppenkanten-Einstieg etwas gemütlicher. Wo der Weg dann auch einfacher wird, lässt sich auch die besonders schöne Nordseite der Gesäuseberge bestaunen.

Vom Parkplatz der Haindlkarhütte ist's dann noch über etwas einen Kilometer zum Buchsteinhaus Parkplatz wo das Auto wartet.

Informationen und Hinweise

Gasthof zur Bachbrücke

In Gstatterboden gibt's nur ganz wenige Privatzimmer, die dem Ausganspunkt der Tour nächst gelegene Unterkunft ist der Gasthof zur Bachbrücke, an der Abzweigung ins Johnsbachtal. Von dort sind es nur ein paar Minuten mit dem Auto zum Buchsteinparkplatz. Auch das Essen soll hier sehr gut sein!

An schönen Wochenenden sollte man aber unbedingt vorreservieren. Wir haben dies unterlassen, und haben letztendlich in Admont übernachtet, da sowohl Bachwirt, als auch die Gaststätten in Johnsbach komplett ausgebucht waren!

Infobox Kontakt
Link
Eamil
Telefon +43(0)3611 50036
Adresse Familie Knappitsch

Krumau 97
8911 Admont
Infobox - Weiterführende Links
Linksymbol Xeis Auswahl Kletterführer
Linksymbol Genusskletteratlas Österreich Ost Steiermark Schall Verlag