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Hochtouren in der Bernina-Gruppe

, Peter mit Ruth Krzmarsch
  1. Pontresina - Tschierva Hütte
  2. Piz Morteratsch 3751 m (Schilderung Peter)
  3. Piz Roseg 3920 m (Schilderung Ruth)
  4. Ruhetag
  5. Piz Bernina 4049 m über Biancograt (Schilderung Peter)
  6. Abstieg von Marco e Rosa Hütte (Schilderung Peter)
  7. Informationen und Hinweise

In diesem Sommer hatten meine Freundin und ich geplant, für unseren Urlaub in die Bernina zu fahren, um dort den Piz Bernina über Biancograt, und einige andere schöne Berge in der Gegend zu besteigen. Anschließend wollten wir noch nach Chamonix, wo wir Freunde besuchen und auch Bergsteigen wollten. So trafen wir uns in Innsbruck am Bahnhof, wo Ruth nach der Zugfahrt von Naila (Nähe Hof (D)) angekommen war. Ich kam von einem einwöchigen Ausbildungskurs für Jugendführer zum Thema "Gletscher und Grate" auf der Oberwalder Hütte im Großglockner Gebiet. Und so machten wir uns auf den Weg in die Schweiz.

, Pontresina - Tschierva Hütte

Nachdem das Wetter in letzter Zeit eher wechselhaft war, wachen wir am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein auf. Genau der richtige Anfang für eine schöne Bergwoche in der Bernina. Wir haben uns mit der Besteigung von Piz Morteratsch, Piz Roseg und dem Piz Bernina über den Biancograt und der Palü-Überschreitung einiges vorgenommen. Aber am ersten Tag, wo nur der Hüttenanstieg von 700 mH ansteht, können wir es noch gemütlich angehen lassen. Nach einem kurzen Vergleich der Preise für eine Kutsche zum Hotel Roseg-Gletscher, die uns den halben Weg zur Tschierva Hütte erspart hätte, mit unserer Urlaubskasse, drängt uns dazu doch zu Fuß zu gehen. Der Weg durch das Val Roseg am Bach entlang ist so schön, dass wir es trotz der schweren Rucksäcke nicht bereuen. Beim Aufstieg vom Talende zur Tschierva Hütte wandern unsere Augen immer wieder nach oben, denn hinter jeder Steigung taucht ein neuer schöner Berg auf. Als Letzter - kurz bevor wir die Hütte erreichen - steht der Piz Bianco mit dem Biancograt - dem Ziel unserer Träume - vor uns und wir bleiben ein bisschen stehen, um den beeindruckenden Anblick in uns aufzunehmen.

Nach knappen vier Stunden erreichen wir die Hütte und vor dem Abendessen bleibt uns noch Zeit, bei einem Bier das fantastische Panorama zu genießen.

, Piz Morteratsch 3751 m (Schilderung Peter)

Auf der Tschierva Hütte braucht man sich keine Gedanken zu machen, wann man zu seinen Touren aufbricht, es gibt Frühstück um 3 Uhr für Bianco-Grat, Scercen und Piz Roseg, und um 5 Uhr für Morteratsch und Co.

So ertönte auch an diesem Morgen der Weckruf des Hüttenwirtes in unserem Lager "Aufstehen für Piz Morteratsch, Guten Morgen". Gut, dass meine Freundin Ruth dabei war, denn ich hätte aufgrund meiner Ohrenstöpsel sicher weitergeschlafen, und so bin ich wachgeküsst worden. Nach einem für Hüttenverhältnisse guten Frühstück geht es hinaus in die Nacht. Der Weg wurde von mir ja bereits am Vortag erkundet und so bereitet uns der Aufstieg während der Dunkelheit keine Probleme. Wir steigen über Geröll und Fels in Richtung "Vadrettin da Tschierva" auf. Dort angekommen legen wir Gurt und Steigeisen an und steigen über den Gletscher weiter zur "Fuorcla da Boval" auf, um dann rechts zum Piz Morteratsch weiter zu gehen. Langsam können wir erahnen, welche fantastische Aussicht uns am Gipfel erwarten wird, fällt unser Blick ja jetzt schon auf das Morteratsch Tal und Piz Palü. Gegen 9 Uhr und einem Aufstieg durch die Ostflanken des Berges erreichen wir den Gipfel, von wo aus wir beinahe die gesamte Bernina Gruppe überblicken können. Sehr beeindruckt sind wir natürlich von Piz Bernina und dem Biancograt, wo wir einige Seilschaften beobachten können. Unser Blick fällt auch auf den Piz Roseg (sprich "Rosetsch") der ja unser Ziel für den folgenden Tag sein sollte, und uns durch die Imposantheit seiner Erscheinung schon etwas Respekt einflößt. Nach kurzer Rast und intensiver "Umschau" machen wir uns wieder an den Abstieg, und gegen Mittag kehren wir zurück zur Tschierva Hütte, wo wir einen gemütlichen Nachmittag im Sonnenschein und in einer traumhaften Bergkulisse verbringen.

Gegen Abend erkunde ich noch das erste Stück des Weges zum Piz Roseg, baue einige Steinmänner und lege mir einen Pfeil aus Steinen auf den Gletscher, der uns den Weg über den Gletscher weisen soll, den wir in der Dunkelheit des nächsten Morgens gehen müssen. Nach einem ausgiebigen Abendessen gehen wir zeitig zu Bett, um für die Strapazen des folgenden Tages gerüstet zu sein.

, Piz Roseg 3920 m (Schilderung Ruth)

Wie schon erwähnt stand heute der Piz Roseg am Programm. Seine Gipfel, durch Schnee und Felsbarrieren von uns getrennt, erschienen mir von unten wie in einer anderen Welt und sehr respekteinflößend.

Sein Anblick verfolgte mich bis in meine Träume und als wir um 3 Uhr geweckt wurden, fühlte ich mich nicht gerade frisch und ausgeschlafen. Nach einem eiligen Frühstück reihen wir uns in die Reihe der anderen Bergsteiger ein, die die Tschierva Hütte Richtung Biancograt oder Piz Roseg verlassen. Nach ungefähr einer viertel Stunde steigen wir nach rechts über die Moräne auf den Gletscher ab, während die meisten von den anderen weiter Richtung Piz Bianco streben. Als wir auf den Gletscher kommen finden wir auch prompt den Wegweiser, den Peter am Vortag gebaut hat, um uns die Richtung zu weisen. Auf dem Gletscher ist die nächtliche Kühle viel deutlicher zu spüren als weiter unten an der Hütte, und wir sind froh über Mütze und Handschuhe. Nachdem wir den Gletscher eben gequert haben erreichen wir noch immer im Dunkeln eine steile Eisrinne, die zwischen zwei Felspfeilern. Zum Glück sieht man im Licht der Stirnlampe nicht, wie lang und steil sie wirklich ist, sondern ist gezwungen, sich auf die nächsten paar Schritte, die im Schein des Lichtkegels der Stirnlampe zu erkennen sind, zu konzentrieren. An manchen Stellen ist der Schnee so steil und hart, dass er nur mit den Frontalzacken unserer Steigeisen zu begehen ist. Als wir die Rinne oben über ein Geröllfeld verlassen und auf den Roseg-Gletscher kommen, welcher zum Eselsgrat hinüberführt, beginnt es zu dämmern und wir können die Lampen ausschalten, und so gehen wir im schwachen Licht des heraufziehenden Tages weiter.

Weil der Gletscher in der Mitte sehr spaltenreich und zerklüftet, muss man das ganze Gletscherbecken ausgehen, um den auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Einstieg zum Eselsgrat zu erreichen. Der Weg beginnt sich immer mehr zu ziehen und die schlaflose Nacht macht sich bei mir bemerkbar.

Doch schließlich erreichen wir auf einer breiten Spur den großen Bergschrund, der uns vom Eselsgrat trennt. Einige Kletterer versuchen bereits den Einstieg, aber anscheinend haben sie sich geirrt und wie wir später merkten, versuchten sie die Abseilpiste hinauf zu klettern. Wir denken uns - das kanns doch nicht sein, und so schauen wir uns nach einer anderen Möglichkeit um, den Bergschrund zu überwinden, unser Blick fällt auf eine Stelle, wo der Bergschrund relativ schmal ist, dafür aber eine steile Stufe bildet. Aber durch das Schlagen eines Trittes ins Eis ist diese Stelle leicht zu überwinden. Nach einiger Zeit von erfolglosen Versuchen, folgen auch die anderen Bergsteiger unserem Weg. Danach müssen wir noch ein Stück in steilem Firn über dem Bergschrund nach rechts queren, und über Felsblöcke und Geröll steigen wir weiter Richtung Grat - und der Einstieg in die Kletterei gelingt uns problemlos. Hier kommen wir auch endlich in die Sonne, und können Fleece Jacke und Mütze mit der Sonnenbrille vertauschen. Wir genießen die Abwechslung die uns diese ersten Klettermeter nach dem monotonen Gehen auf dem Gletscher beschert. Die Kletterei in dem von der Sonne beschienen Granit ist ein echter Genuss - und nach einiger Zeit liegt der Eselsgrat hinter uns und wir legen auf einem kleinen Firnsattel eine kleine Pause ein, bevor wir die Steigeisen wieder anlegen und nun in Eis und Schnee dem Gipfel - der uns schon entgegen lacht, aber doch noch 500 Höhenmeter entfernt ist - entgegen. Trotz der Anstrengungen genießen wir diesen traumhaften Tag und die Aussicht auf die beeindruckende Eislandschaft den dieser Anstieg zu bieten hat. Am späteren Vormittag erreichen wir den Gipfel und genießen das Gefühl des Gipfelglücks.

Nach einer kurzen Rast machen wir uns wieder an den Abstieg. Langsam beginnt uns auch der Durst zu quälen und wir beginnen, von leckeren Getränken auf der Hütte zu träumen. Der Abstieg im steilen Eis erfordert noch einmal unsere gesamte Aufmerksamkeit. Die Abseilpiste über den Eselsgrat kommt uns doch sehr gelegen, und so sind wir bald wieder am langen Rückweg über den Roseg-Gletscher - plötzlich hören wir hinter uns gewaltigen Donner, als wir uns umdrehen sehen wir riesige Eisblöcke die Nordostwand des Piz Roseg herunterstürzen und dann auf dem Gletscher in tausende Eisbrocken zerbersten. Glücklicherweise sind wir schon aus der Gefahrenzone und so können wir dieses einmalige Naturschauspiel aus sicherer Distanz beobachten. Nach einiger Zeit erreichen wir das Ende des Gletschers und können Gurt, Seil und Steigeisen für diesen Tag in den Rucksack stopfen, und nach einem kurzen Marsch auf der Randmoräne erreichen wir unseren Stützpunkt - die Tschierva Hütte und unser erster Weg führt uns zur Theke, um uns etwas zu Trinken zu kaufen um unseren Durst zu stillen.

Hochtouren in der Berninagruppe
erster Blick zum Piz Roseg aus dem Roseg-Tal
Hochtouren in der Berninagruppe
das Ziel unserer Träume, der Biancograt
Hochtouren in der Berninagruppe
Piz Palü vom Piz Morteratsch aus gesehen
Hochtouren in der Berninagruppe
Ruth klettert am Eselsgrat des Piz Roseg

, Ruhetag

Nach den Anstrengungen der letzten Tage haben wir beschlossen, uns heute mal so richtig auszuspannen und einmal lange zu schlafen. Wir wachen zwar beim Aufbruch der anderen Bergsteiger mitten in der Nacht auf, können aber mit dem Wissen, dass wir uns heute ausschlafen können, gleich wieder einschlummern. In der Früh beobachteten wir recht interessiert, wie der Versorgungshubschrauber frische Lebensmittel auf der Hütte vorbeibrachte, und dadurch konnten wir auch auf ein gutes Abendessen hoffen. Am Nachmittag wurden wir noch Zeugen einer Hubschrauber-Bergung in jener Steilrinne, die wir am Vortag bei der Besteigung des Piz Roseg auch 2 Mal passieren mussten. Ein Bergsteiger hat gemeint, er müsse ohne Steigeisen und nur mit Skistöcken die ca. 45 bis 50° steile Rinne hinunterrutschen. Keine gute Idee wie sich danach herausstellte, er rutschte aus, und purzelte über eine Felsstufe, die in der Mitte der Rinne quer verläuft, glücklicherweise ist er dann auf einem Felsband liegengeblieben. Wie wir später von einer Gruppe Deutscher, die gerade den Weg für den nächsten Tag erkundeten, erfuhren erlitt er eine Platzwunde am Kopf und kegelte sich die Schulter aus. Nach ca. 15 min war auch schon der Hubschrauber zur Stelle und barg den Verletzten. Jedenfalls ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn man selbst am Vortag dort unterwegs war. Und am nächsten Tag sollte es dann auf den Biancograt gehen, und ein bisschen aufgeregt waren wir vor diesem für uns doch recht großen Unternehmen schon. Wir gingen recht zeitig ins Bett und versuchten, für den nächsten Tag gut ausgeschlafen zu sein.

, Piz Bernina 4049 m über Biancograt (Schilderung Peter)

Die Spannung vor unserem diestägigen Abenteuer hat mich in der Nacht nicht besonders gut schlafen lassen, und als wir um halb drei in der Früh aufstehen bin ich froh, dass es doch endlich losgeht.

Wir sind etwas früher zum Frühstück gegangen, um unter den Ersten zu sein, die sich auf den Weg zur Fuorcla Prievlusa und weiter zum Biancograt machen. Der Wettergott scheint uns auch heute gnädig gestimmt zu sein und so können wir in eine Sternenklare Nacht hinein starten. Die ersten Meter des Weges sind uns ja schon bekannt und so fällt es uns nicht schwer, im Schein der Stirnlampen den Weg zu finden. Glücklicherweise wurde ja vor einigen Jahren das Biancoweglein, welches ja von einem gewaltigen Felssturz zerstört wurde, von ortsansässigen Bergführern wieder instand gesetzt, was doch einiges an Zeit spart. Auch das letzte Stück zur Fuorcla Prievlusa ist inzwischen durch einen Klettersteig versichert. Dort angekommen wärmen wir uns in den ersten Sonnenstrahlen des heraufdämmernden Tages, bevor wir die Kletterei, die uns auf den Biancograt führen soll, beginnen.

Überraschenderweise sind sogar einige Bohrhaken vorhanden, und die Wegfindung gelingt uns auch gut. Nach ca. einer Stunde betreten wir nun den Biancograt und können uns mit eigenen Augen davon überzeugen, dass er sein Attribut "Himmelsleiter" nicht umsonst trägt. Wir bleiben auch von den Menschenmassen verschont, die sich dort ansonsten tummeln sollen. Das Gefühl auf diesem schmalen Grat dem Himmel entgegen zu steigen lässt uns die Anstrengungen vergessen und wir genießen den Aufstieg zum Piz Bianco. Teilweise ist der Anstieg recht steil und wir müssen uns sehr konzentrieren - ist ein hundertprozentiges Sichern kaum möglich.

Wir erreichen den Piz Bianco und werfen einen Blick zurück und sind begeistert von der Schönheit dieser Bergwelt. Im gleichen Atemzug jedoch fällt unser Blick auf den ausgesetzten Felsgrat, der Piz Bianco und Piz Bernina verbindet. Wir legen die Steigeisen ab und machen uns an die Kletterei, nach einigen Metern jedoch laufen wir auf eine Seilschaft auf, die anscheinend mit diesen Anforderungen leicht überfordert ist. Leider ist es uns nicht möglich, diese auf dem schmalen Grat zu überholen. Glücklicherweise können wir die klettertechnischen Schwierigkeiten problemlos bewältigen, und so bleibt uns auch noch Zeit, das erhebende Gefühl sich in dieser hochalpinen Welt bewegen zu dürfen, zu genießen. Und nach einiger Zeit lasse ich meiner Freundin Ruth den Vortritt auf den Gipfel des Piz Bernina - unseres ersten gemeinsamen Viertausenders. Wir sind stolz auf uns, diese Herausforderung gut gemeistert zu haben.

Nach kurzer Rast machen wir uns an den Abstieg zur Marco e Rosa Hütte, aus der uns laute Rock Musik entgegen tönt. Ich kann nur sagen, die Hüttenwirte sind echt cool - wer es genauer wissen will, soll selbst mal vorbeischauen. Wir haben Glück und bekommen auch ohne Reservierung noch zwei Schlafplätze. Und lustigerweise treffen wir auch auf eine Gruppe von Steirern, mit denen wir uns noch ein wenig unterhalten bevor uns die Erschöpfung doch in den Schlafsack treibt und wir nach getanem Tagwerk mit Ruhe einschlafen können.

Hochtouren in der Berninagruppe
Ich kurz nach dem Eselsgrat
Hochtouren in der Berninagruppe
Piz Bianco u. Piz Bernina vom Piz Morteratsch gesehen
Hochtouren in der Berninagruppe
Ich am Binacograt
Hochtouren in der Berninagruppe
Kletterei zwischen Piz Bianco und Piz Bernina

, Abstieg von Marco e Rosa Hütte (Schilderung Peter)

Nachdem wir am Tag zuvor doch etwas müde waren haben wir auch eine recht erholsame Nacht auf der Marco e Rosa Hütte, bzw. im alten Nebengebäude, verbracht. Für diesen Tag hatten wir ja eigentlich die Überschreitung des Piz Palü geplant gehabt, aber als wir im Morgengrauen aus der Hütte traten verhießen die von Süden heranziehenden Wolken nichts Gutes. Nach einem kleinen Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Bellavistaterrasse, wo wir uns dann entscheiden wollten, ob wir ins Tal absteigen oder ob wir uns über den Spinasgrat auf zum Piz Palü machen sollten.

Auf dem Weg zur Bellavista kommt man bei einigen beeindruckenden Gletscherspalten vorbei, die aus der Tiefe manchmal wunderbar blau schimmern und oft schöne Formen bilden. Nach ca. einer Stunde kamen wir dann am Punkt an, wo wir uns entscheiden wollten, welchen Weg wir an diesem Tag einschlagen würden. Die heraufziehenden Wolken sahen ja nicht gerade so aus, als würden sie sich gleich mal verziehen. Und so standen wir vor der Entscheidung, ins Tal abzusteigen oder auf den Spinasgrat zu gehen, von wo man, wenn man mal drauf ist, ja nicht wirklich viel Ausweichmöglichkeiten hat. Nachdem wir doch schon einige Zeit in diesen eisigen Bergwelten unterwegs waren und die Touren doch recht anstrengend waren beschlossen wir, in Anbetracht der Wetterverhältnisse doch abzusteigen, was sich einige Zeit später noch als die goldrichtige Entscheidung herausstellen sollte.

Wir machten uns nun auf den Weg von der Bellavistaterrasse durch den Buuch. Am Vortag hatten wir mit einer Gruppe gesprochen die durchs Buuch aufgestiegen waren, so wussten wir auch, dass der Weg dieses Jahr recht gut begehbar sei und es keine unüberwindlichen Eisbrüche oder Gletscherspalten gibt. Trotzdem ist der Weg recht beeindruckend, denn aus der einen oder anderen Spalte lacht einem schon der Spaltenbock entgegen. Große Probleme hatte Ruth aufgrund ihrer anstollenden Steigeisen, und wir haben daraus gelernt - nie wieder ohne Antistollplatten! Als wir dann den unteren Teil des Morteratsch Gletschers kurz vor der Boval Hütte erreichten hörten wir es über den Bergen bereits bedrohlich aus den dunklen und bereits tief hängenden Wolken heraus donnern. Und wir wussten, unsere Entscheidung war die richtige, und wir dachten, für die Bergsteiger, die wir zuvor am Biancograt gesehen haben, ist es heute sicher nicht so ein Genuss wie es für uns noch einen Tag zuvor gewesen ist.

Kurz vor der Bovalhütte verlässt der Weg den Gletscher und wir konnten endlich mal Gurt, Steigeisen und Seil einpacken. Am Wanderweg Richtung Morteratsch erwischte uns dann doch noch der Regen, aber die Aussicht in kurzer Zeit wieder in der Zivilisation zu sein ließ uns darüber hinwegblicken. Und nach einem sich gegen Ende doch in die Länge ziehenden Marsch erreichten wir den Bahnhof Morteratsch, wo wir jetzt nur noch auf die Bahn nach Pontresina zu warten brauchten, wo unser Auto mit frischer Kleidung, Keksen und Getränken auf uns wartete.

Informationen und Hinweise

Tschierva Hütte

Infobox Kontakt
Link
Eamil
Telefon +41 81 842 63 91
Adresse Vietta Funtanella
CH-7505 Celerina

Marco e Rosa Hütte

Infobox Kontakt
Eamil
Telefon +39 0342 454053
Adresse Loc. Chiareggio
I-23023 Ciese Valmalenco
Infobox - Weiterführende Links
Linksymbol Wie erwähnt ging's dann weiter nach Chamonix, dort gelang uns die Überschreitung der Aig. d'Argentiere über den Fleche Rousse Grat